LaTeX: Tipps und Tricks

Indexziffern

Viele gut ausgebaute Postscript-Schriften (das heißt solche mit einem sogenannten »Expert«-Satz) beinhalten Indexziffern. Während bei einer bloßen optischen Verkleinerung die hoch- oder tiefgestellen Ziffern (etwa in Fußnotenverweisen oder chemischen Formeln) zu klein und blaß wirken, sind diese Ziffern sind für die Darstellung von Indizes optimiert. Wenn man schon eine Schrift benutzt, die sie besitzt, möchte man die Ziffern vielleicht auch standardmäßig etwa für die Fußnotenzeichen im Haupttext zu benutzen.

In Anlehnung an Philipp Lehmanns Font Installation Guide habe ich für Linotypes Minion eine solche Anpassung erstellt. Hierbei setze ich voraus, dass die von Walter Schmidt erstellten Fontmetriken für die Linotype Minion bereits installiert sind.


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Nach dem Kopieren in einen texmf-Baum und einem manuellen Update der Dateinamendatenbank der TeX-Distribution (teTeX/TeXLive: texhash) sind meine Anpassungen auch schon verfügbar.

Es werden zwei zusätzliche Schriftfamilien bereitsgestellt, lmn0 und lmn1. lmn0 beinhaltet tiefgestellte Indexziffern, lmn1 hochgestellte.

Um die dann in einem LaTeX-Dokument zu benutzen, bietet sich die Definition zweier Kommandos in der Dokumentpräambel an:

\newcommand{\inffigures}{\fontfamily{lmn0}\selectfont}
\newcommand{\supfigures}{\fontfamily{lmn1}\selectfont}

Nun kann etwa über den Befehl \inffigures auf die Benutzung von tiefgestellten Ziffern umgeschalt werden.

Um mit Komascript die Fußnotenverweise im Haupttext mit Indexziffern zu setzen, füge man folgende Anweisung in die Präambel des Dokuments ein:

\deffootnotemark{%
  {\supfigures\raise1.5pt\hbox{\thefootnotemark}}}

Wer andere Fonts entsprechend anpassen will, sollte sich die Datei lmn-drv.tex genauer anschauen. Ein Blick in die Dokumentation des fontinst-Pakets oder in Philipp Lehmanns Font Installation Guide ist sicherlich sinnvoll.


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