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Albert Camus und "Der Mensch in der Revolte"

von Marcus Hawel (sopos)

"Seit zwanzig Jahrhunderten hat die Summe des Bösen in der Welt nicht abgenommen. Keine Wiederkunft, weder eine göttliche noch eine revolutionäre, ist eingetreten. Eine Ungerechtigkeit haftet an jeglichem Leiden, auch an dem in den Augen der Menschen verdienten. Prometheus´ langes Schweigen vor der Gewalt, die ihn niederdrückt, schreit immer noch. Aber Prometheus sah inzwischen, wie die Menschen sich auch gegen ihn wenden und ihn verspotten. Bedrängt vom menschlichen Bösen und vom Schicksal, vom Terror und der Willkür, bleibt ihm nur die Kraft seiner Revolte, um vor dem Mord zu retten, was sich retten läßt, ohne dem Hochmut der Lästerung zu unterliegen."
Albert Camus[1]

Das Absolute Denken

Das Schafott in der Französischen Revolution war das Symbol der Freiheit; zugleich aber auch das sichtbarste Zeichen der Unterdrückung.

"Die Geschichte", schreibt Camus, "hat vielleicht ein Ende; unsere Aufgabe ist es jedoch nicht, sie zu beendigen, sondern sie nach dem Bilde dessen zu erschaffen, das wir fortan als wahr erkennen."(224f.) Den unverletzten Teil der Wirklichkeit, das noch nicht Zugerichtete, nennt Camus die Schönheit. Man kann die bisherige Geschichte als die Geschichte der Zurichtung der Wirklichkeit begreifen, den blutigen Weg des vermeintlichen Fortschreitens im Bewußtsein der Freiheit, die stets gescheiterten und in Terror geendeten Revolutionen, verwerfen und dennoch sich eins fühlen mit der Welt der Sterne und des Meeres. Der Mensch erschöpft nicht in Geschichte sich; das lehrt die Kunst: daß der Mensch auch in Natur einen Lebensgrund finden kann; ganz gleich die wievielte Natur sie nun sei. "Die Revoltierenden, die die Natur und die Schönheit ignorieren wollen, verurteilen sich dazu, aus der Geschichte, die sie machen wollen, die Würde der Arbeit und des Seins zu verbannen."(225)

Natürlich weiß Camus, daß die Revolution nicht von der Schönheit gemacht wird, aber eines Tages, wenn die wahrhafte Revolution an der Tagesordnung steht, läßt sich diese daran erkennen, daß sie zu ihrer Verwirklichung der Schönheit bedarf. Es läßt sich nicht auf ewig das Unrecht der Welt verdammen ohne der Schönheit dieser Welt und der Natur des Menschen einzugedenken. Nihilistischer Zug ohne Hoffnung negiert bald sich selbst und damit jede Gegenwart und Zukunft. Camus redet hier der Moral das Wort: sie ist unbotmäßig und treu, und sie ist auf jeden Fall das einzige, "den Weg einer wahrhaft realistischen Revolution zu erhellen".(225)

Es ist fraglich, inwiefern die Menschheit fortschreitet im Bewußtsein der Freiheit: schlittert sie nicht vielmehr stets aus einer Herrschaftsform in eine andere? Jedenfalls hat, so Camus, "die Freiheit nicht in gleichem Maße zugenommen wie das Bewußtsein, das der Mensch von ihr erlangt hat".(20) Die wirkliche Tragödie des Menschen ist diese: er muß um seiner Existenz willen revoltieren, aber diese Revolte hat inhärente Grenzen einzuhalten, nach dort, wo Revolte in einem Rausch von Tyrannei oder Knechtschaft sich vergißt.

Die Revolte ist, schreibt Camus, die "erste Selbstverständlichkeit", die den einzelnen aus seiner Einsamkeit, aus dem individuellen Leid, der Erfahrung des Absurden, mit hinausnimmt auf den öffentlichen Platz: diese erste Selbstverständlichkeit "ist ein Gemeinplatz, die den ersten Wert auf allen Menschen gründet. Ich empöre mich, also sind wir."(21) - Die Revolte ist als Handeln das Pendant zum cartesianischen cogito in der Sphäre des Denkens.

Camus unterscheidet Revolte und Revolution.

"Das Bekannte Wort: 'Nein, Sire, das ist keine Revolte, das ist eine Revolution', hebt diesen wesentlichen Unterschied hervor. Es bedeutet genau: 'Das ist die Gewißheit einer neuen Regierung.' Die Bewegung der Revolte bricht am Ursprung plötzlich ab. Sie legt nur ein Zeugnis ab, ohne Folge. Die Revolution geht im Gegenteil von der Idee aus. Sie ist gerade die Einführung der Idee in die geschichtliche Erfahrung, während die Revolte nur die Bewegung ist, die von der Erfahrung des einzelnen zur Idee führt."(87f.)

Revolte bezieht in ihren Protest weder System noch Grund mit ein, während Revolution einen Versuch darstellt, "die Tat nach einer Idee zu formen, um eine Welt in einem theoretischen Rahmen zu erschaffen." (Ebd.) Aus diesem Grund tötet die Revolte lediglich Menschen, "die Revolution jedoch vernichtet Menschen und Prinzipien". (Ebd.) Es hat in der Geschichte, so folgert Camus, noch keine Revolution gegeben. Prinzipiell ist nur eine einzige Revolution denkbar; sie wäre schließlich die endgültige Revolution, die das Ende der Geschichte herbeiführt. Die bisherige Geschichte der Menschheit ist für Camus lediglich die "Summe ihrer aufeinanderfolgenden Revolten".(88) Fortschreiten im Bewußtsein der Freiheit (Hegel) erweist sich als unentwegte Folge von Revolten, "die sich überholen und ihre Form in der Idee zu suchen streben, aber noch nicht bei der endgültigen Revolution angelangt sind, die im Himmel und auf Erden alles befestigen würde".(Ebd.) Wirkliche Geschichte findet ihr Ende in der Revolution.

Im 19. und 20. Jahrhundert wird das Denken absolut und strebt nach der Identität des Ganzen: absolute Totalität ist das telos. Die revolutionäre Bewegung des 20. Jahrhunderts fordert schließlich "mit den Waffen in der Hand die historische Ganzheit".(89) Besessene treten zum ersten Mal ins Rampenlicht und verkörpern die Identität von Vernunft und Machtwillen. Da Gott getötet wurde, liegt die Gestaltung der Welt nunmehr wirklich bei den Menschen: sie machen ihre Geschichte. Aber diese Menschen tragen das Zeichen ihres Gottesmords auf der Stirn: denn sie wollen sein wie Gott; darin sind sie größenwahnsinnig, eben besessen von einer absoluten Idee der totalen Freiheit und Gerechtigkeit. Nachdem Gott getötet ist, tritt ein neuer Götze an dessen Stelle: die Vernunft; - sie beerbt Gott und ersetzt die entstandene Lücke. - Terror ist das Resultat.

Das Schafott in der Französischen Revolution war das Symbol der Freiheit; zugleich aber auch das sichtbarste Zeichen der Unterdrückung.

Hegel steht für die Philosophie des Absoluten.

"Von Hegel haben jedenfalls die Revolutionäre des 20. Jahrhunderts die Waffen bezogen, welche endgültig die formalen Prinzipien der Tugend zerstörten. [...] Die göttliche Transzendenz diente bis 1789 zur Rechtfertigung der königlichen Willkür. Nach der Französischen Revolution dient die Transzendenz der formalen Prinzipien, Vernunft oder Gerechtigkeit, zur Rechtfertigung einer Herrschaft, die weder gerecht noch vernünftig ist. Diese Transzendenz ist also eine Maske, die man abreißen muß. Gott ist tot, doch [...] muß man die Moral der Prinzipien noch töten, in der sich die Erinnerung an Gott erhält."(111)

Seit Hegel vermögen zeitgenössische Ideologien nur noch in den Kategorien von Herr und Knecht zu denken. Dialektik von Herr und Knecht erkennt Camus als Apologie des Machtgeistes im 20. Jahrhundert. Es erscheint sämtliches Denken geradezu als verhext. Die Phänomenologie des Geistes hat für Camus einen pädagogischen Charakter; insofern ist sie der "metaphysische 'Emile'": sie beschreibt "die Stufen der Erziehung des Gewissens, das auf dem Weg zur absoluten Wahrheit ist".(112) Die Werte des Lebens, des Menschen, der Welt werden aus der Gegenwart verbannt und in ein telos, in ein Zukünftiges, an das Ende der Geschichte verlegt. "Man muß handeln und leben im Hinblick auf die Zukunft."(117) - Selbstvergessen und ganz und gar besessen. Darin liegt ein christlich-religiöses Relikt: auch die christliche Religion sprach von der innerweltlichen Askese und von dem Paradies im Himmel nach dem Leben. "Der Zynismus", schreibt Camus, "die Vergöttlichung der Geschichte und der Materie, der individuelle Terror oder das Verbrechen des Staates, diese maßlosen Konsequenzen gehen nun aus einer zweideutigen Weltanschauung hervor, die der Geschichte allein die Sorge überläßt, die Werte und die Wahrheit hervorzubringen. Wenn nicht klar erkannt werden kann, bevor am Ende der Zeiten die Wahrheit zutage tritt, ist jede Handlung willkürlich, und die Gewalt regiert am Schluß."(120)

Und:

"Alles zerstören heißt, ohne Grundmauern bauen zu wollen; dann muß man die Mauern mit ausgestreckten Armen aufrecht halten. Wer die ganze Vergangenheit verwirft, ohne zu bewahren, was dazu dienen kann, die Revolution mit Leben zu füllen, verurteilt sich dazu, nur in der Zukunft eine Rechtfertigung zu finden, und beauftragt mittlerweile die Polizei mit der Rechtfertigung des Vorläufigen."(130)

Der Revolutionär steht im Dienste einer abstrakten Idee: den totalen Menschen, den Marx antezipiert hat, zu verwirklichen. Leicht können sich Mittel und Zweck verschieben: wenn die Revolution der Zweck ist, hat sie längst die Gestalt des Terrors, des legitimierten Mordes, angenommen. Dann rechtfertigt eine zweifelhafte Liebe zu den Menschen ihre Versklavung.

Sämtliche modernen Revolutionen, so Camus, endeten in einer Verstärkung der Staatsgewalt. Der Staat aber ist das Verbrechen, das zu gegebener Zeit notwendig ist. Dennoch: "Marxens prophetischer Traum und Hegels oder Nietzsches machtvolle Vorwegnahme haben nach der Schleifung des Gottesstaates einen rationalen oder irrationalen, doch in beiden Fällen terroristischen Staat hervorgerufen."(145) - Die Philosophie der Aufklärung endet in einem "Europa der Verdunkelung"(191).

"Im 20. Jahrhundert ist die Macht traurig.", stellt Camus fest.

"Hier endet Prometheus' überraschende Reise. Er schreit seinen Haß auf die Götter und seine Liebe zu den Menschen heraus, wendet sich verachtungsvoll von Zeus ab und kommt zu den Sterblichen, um sie zum Ansturm gegen den Himmel zu führen. Doch die Menschen sind schwach oder feig; man muß sie organisieren. Sie lieben das unmittelbare Vergnügen und Glück; man muß sie lehren, um zu wachsen, den Honig der Tage zu verschmähen. So wird auch Prometheus zum Lehrer; der zuerst lehrt, darauf befiehlt. Der Kampf dauert noch länger an und wird aufreibend. Die Menschen zweifeln zuerst am Sonnenstaat und seinem Bestehen. Man muß sie vor sich selbst retten. Der Held sagt ihnen darauf, er kenne den Staat, er allein. Die daran zweifeln, werden in die Wüste getrieben, an einen Felsen genagelt, den grausamen Vögeln zum Fraß vorgeworfen. Die andern gehen fortan im Dunkeln, hinter dem einsamen, gedankenversunkenen Meister. Prometheus, der Einsame, ist Gott geworden und herrscht über die Einsamkeit der Menschen. Aber von Zeus hat er nur die Einsamkeit und die Grausamkeit angenommen, er ist nicht mehr Prometheus, er ist Cäsar. Der wahre ewige Prometheus hat nun die Gestalt eines seiner Opfer. Der gleiche Schrei aus der Tiefe der Zeit hallt noch immer in der skythischen Wüste."(199)

Der Mensch ist allein. Statt zu morden, um das zu verwirklichen, was wir noch nicht sind, wendet Camus ein, gilt es vielmehr, leben zu lassen, um zu schaffen, was wir wirklich sind.(Vgl. 204)

Das Mittelmeerische Denken

Europa stirbt an der Enttäuschung, daß das Reich der Gerechtigkeit zusammengefallen ist. "Seine Revolte sprach der menschlichen Unschuld das Wort, nun trotzt sie ihrer eigenen Schuld. Kaum stürzt sie auf die Totalität, erhält sie im Tausch die verzweifelte Einsamkeit. Sie wollte in eine Gemeinschaft eintreten und hat keine andere Hoffnung, als im Laufe der Jahre die Einsamen, die zur Einheit unterwegs sind, einen nach dem andern zu sammeln."(227) Die Quintessenz soll diese sein: auf jede Revolte zu verzichten; genauso auf jene, die sich gegen eine Gesellschaft richtet, welche Ungerechtigkeit aufrechterhält, wie auch auf jene die "zynisch beschließt, gegen den Menschen dem wahnwitzigen Gang der Geschichte zu dienen."(227) Revolte wird nämlich dort, wo sie zerstört, unlogisch. Die innere Logik der Revolte liegt hingegen in der Lebenskraft. Darum verläßt Camus Sisyphos am Fuße des Berges. Darum heißt es im Mythos von Sysiphos, daß der Kampf gegen Gipfel ein Menschenherz auszufüllen vermag, wenn wir größere Treue üben, eine Treue, welche die Götter leugnet, aber Steine zu wälzen vermag. Darum endet es damit, daß wir uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorzustellen haben. - Die innere Logik der Revolte liegt in der Lebenskraft; sie bedeutet nicht Zerstörung, sondern Erschaffung.

Absolute Freiheit ist identisch mit dem Recht des Stärkeren, zu herrschen. Absolute Gerechtigkeit zerstört die Freiheit.(Vgl. 233) Absolute Freiheit und Gerechtigkeit widersprechen sich. Terror ist für Camus die notwendige Konsequenz solchen Widerspruchs.

"Die echte Tat der Revolte wird nur für Einrichtungen zu den Waffen greifen, die die Gewalt einschränken, und nicht für die, welche sie gesetzlich verankern. [...] Rechtfertigt das Ziel die Mittel? Das ist möglich. Doch wer wird das Ziel rechtfertigen? Auf diese Frage, die das geschichtliche Denken offenläßt, antwortet die Revolte: die Mittel."(237)

Der revolutionäre Geist muß sich auf die Quellen der Revolte besinnen, wenn er lebendig bleiben will: er muß die Grenzen berücksichtigen und vor ihnen haltmachen. Absolutes Denken widerspricht einem lebendigen revolutionären Geist. "Das Denken in Annäherung", schreibt Camus, "erzeugt allein das Wirkliche."(239)

Der Kategorie des Maßes wohnt ein mimetischer Impuls inne; sie stammt aus antik-griechischer Tradition: Nemesis ist die Göttin des Maßes. "Ein Denken, das die heutigen Widersprüche der Revolte einbeziehen will, müßte seine Inspiration bei dieser Göttin holen."(240) Das mittelmeerische Denken, (ein Denken, das durch Nemesis inspiriert ist) zeichnet sich verantwortlich für Geschichte, die der Mensch nicht begonnen hat (darum ist er auch nicht vollends für all die begangenen Verbrechen schuldig), aber die er fortführt unter wechselnden Vorzeichen (und damit Schuld auf sich lädt). Das mittelmeerische Denken will aber eine Revolution zugunsten des Lebens und nicht des Terrors. Was zugunsten des Lebens ist, steht vor allem im Einklang mit Natur; diese steht im Sonnendenken[2] im Gleichgewicht mit dem Werden. Statt des Staates hebt Camus die Gemeinde hervor, statt der absoluten die konkrete Gesellschaft, statt rationaler Tyrannei die überlegte Freiheit, statt der Kolonialisierung der Massen einen altruistischen Individualismus. - Es ist letztlich eine Gegenüberstellung von Maß und Maßlosigkeit.[3](Vgl. 242) Natur ist im mittelmeerischen Denken Gegenstand der Betrachtung und Bewunderung; sie stellt keine Bedrohung dar, auch keine Ressource, die es auszubeuten gelte. Camus möchte hier nicht eine Kultur mit einer anderen ausspielen; er will vielmehr feststellen, daß "es ein Denken gibt, ohne das die Welt heute nicht länger auskommen kann."(243)

"Das Maß ist nicht das Gegenteil der Revolte. Die Revolte ist das Maß; sie befiehlt es, verteidigt es und erschafft es neu durch die Geschichte und ihre Wirren hindurch."(244) Die Tatsache, daß jeder Mensch seine eigenen Kerker und Verbrechen in sich trägt, bedeutet nicht zugleich eine Rechtfertigung, diese in der Welt zu entfesseln, sondern sie zu bekämpfen. Die mittelmeerische Tugend heißt: "leben und sterben lernen und, um Mensch zu sein, sich weigern, Gott zu sein."(248)

"Die Menschen Europas, den Schatten preisgegeben, haben sich vom strahlenden Fixpunkt abgewandt. Sie vergessen die Gegenwart im Blick auf die Zukunft, den Gewinn der Menschen um des Rauschs der Macht willen, das Elend der Vorstädte über durchlichteten Wohnsiedlungen und die tägliche Gerechtigkeit über einem eitlen verheißenen Land. Sie verzweifeln an der Freiheit der Personen und träumen von einer befremdenden Freiheit der Gattung; sie lehnen den einsamen Tod ab und nennen Unsterblichkeit eine ungeheure kollektive Agonie. Sie glauben nicht mehr an das, was ist, an die Welt und den lebendigen Menschen; das Geheimnis Europas ist, daß es das Leben nicht mehr liebt. Seine Blinden haben kindisch angenommen, einen einzigen Tag des Lebens zu lieben, sei gleichbedeutend mit der Rechtfertigung von Jahrhunderten der Unterdrückung. Deshalb wollten sie die Freude aus der Welt wegwischen und sie auf später verschieben."(247)

Der Mensch muß wieder als einzelner, aber nicht vereinzelt, von seinem konkreten Leben Kenntnis nehmen. Er muß sich besinnen auf die "karge Ernte seiner Felder, die kurze Liebe dieser Erde, in dieser Stunde, da endlich ein Mensch ins Leben tritt, muß man die Epoche und ihre unreifen Rasereien sich selbst überlassen."(248) Jeder, so Camus, spannt seinen eigenen Bogen und schießt einen durchdringenden Pfeil ab, der sich als der härteste zugleich und als der freieste erweisen soll.


Anmerkungen:

[1] Albert Camus: Der Mensch in der Revolte. Hamburg: Rowohlt 1969, S. 246. - Im Folgenden wird aus dieser Ausgabe zitiert; die Seitenangaben stehen in Klammern jeweils im Haupttext.

[2] So nennt Camus hin und wieder das mittelmeerische Denken.

[3] Camus hat die Erfahrungen mit europäischem Faschismus und explizit mit deutschem Nationalsozialismus vor Augen.

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https://sopos.org/aufsaetze/3fd7dbe7a7db0/1.phtml

sopos 12/2003