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Hubertus Heil, SPD-Generalsekretär. – Für Ihre Eignung als Marketingchef einer großen Volkspartei liegt jetzt der Beweis vor Sie haben die Parole »Wir brauchen keinen Messias, wir haben Matthias« kreiert. Das Mitgliedermagazin Ihrer Partei hat diesen Spruch sogleich rühmend herausgestellt. Auch wir halten ihn für eine Spitzenleistung Dümmer geht's nicht.

Peer Steinbrück, Experte für Kälte und Härte. – Immerzu geben Sie dem Sozialstaat die Schuld an den Finanzproblemen. Fast richtig – bis auf wenige Buchstaben. Schuld an den Sozial- und Finanzproblemen ist der Kapitalstaat, der real existierende. Aber so kalt und hart möchten Sie das nicht sagen, nicht wahr?

Franz Müntefering, Vizekanzler. – »Wir müssen uns keine Sorgen machen«, so Ihr Trostwort an die Parteigenossen, »die große Koalition ist für beide Seiten gut.« Besser allerdings, es geht ja um die Werte an der Politikbörse, sind die Umfragedaten für Ihre Partnerparteien, und deshalb wollen Sie »bei den Reformen das Tempo beschleunigen«, konkret Sie wollen die Verspätung des Renteneintrittsalters früher durchsetzen als in der Koalitionsvereinbarung vorgesehen. Und sie wollen mehr Druck auf die Arbeitnehmer ausüben, damit diese private Altersvorsorge betreiben. Widersprochen hat Ihnen der Kabinettskollege Horst Seehofer von der CSU Solange es an Beschäftigungsmöglichkeiten für Ältere mangele, sei die »Rente mit 67« nichts anders als eine Kürzung des gesetzlichen Rentenanspruchs. Inzwischen aber haben die Koalitionspartner sich bereit erklärt, Ihrem Vorschlag zu folgen, und Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt will Ihnen »die volle Unterstützung der Wirtschaft« verschaffen. Die werden Sie vor allem dann brauchen, wenn dank Ihres Eifers der Marktwert Ihrer Partei noch weiter absackt und sie dann Ihren jetzigen Job verlieren. Vielleicht ist ja in der Versicherungsbranche ein Aufsichtsratsposten zu haben, bis zum Renteneinstieg mit 70 etwa, womöglich auch noch etwas länger. Ihre Partei, so meldeten die Zeitungen, habe Ihren rentenpolitischen Vorschlag »mit Überraschung aufgenommen«. Das muß Sie nicht irritieren, die SPD hat schon so manche überraschende Gabe ihrer Parteioberen heruntergewürgt.

Jürgen Trittin, Fraktionsvize der Grünen. – Wir hatten es geahnt Ihr Job ist es jetzt, als Kläffer gegen die Linkspartei aufzutreten – und Ihr Gebell muß so klingen, als käme es aus einer linken Kehle. Oskar Lafontaine will Verträge aufgekündigt wissen, die den USA das Recht geben, Logistik der Bundesrepublik für ihre Kriege zu nutzen. Dies sei »Linksnationalismus«, haben Sie polemisiert, identisch mit »Forderungen von rechtsaußen nach der Befreiung Deutschlands vom sogenannten Joch der Alliierten«. Die Bundesrepublik, so Ihre Argumentation, müsse doch »festhalten an der Einbindung in europäische Strukturen«, und deshalb sei Lafontaines Souveränitätsverlangen grundfalsch. Die USA, das wissen wir nun dank Ihrer Belehrung, liegen auf europäischem Territorium. Nächstens können wir bei einem Besuch in Brüssel das Weiße Haus besichtigen.

Rita Süssmuth, langjährige Präsidentin des Bundestags. –. An Sie und alle anderen 668 Abgeordneten des Bundestag richtete der US-amerikani-sche Präsident George W. Bush am 23. Mai 2002 eine stark beklatschte Rede über seinen Kampf gegen das Böse, für den er als seinen Gewährsmann (übrigens unter Verfälschung eines Zitates) den evangelischen Theologen und ermordeten Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer benannte. Ein Protest Ihrerseits gegen diesen Mißbrauch Bonhoeffers ist nicht bekannt geworden (auch nicht von Seiten der offiziellen evangelischen Kirche). Nun werden Sie anläßlich seines 100. Geburtstages einen Vortrag zu seinem Gedenken halten. Werden Sie die Gelegenheit nutzen, sich gegen die Instrumentalisierung Bonhoeffers durch Präsident Bush für die Rechtfertigung von Kriegseinsätzen zu verwahren?

Mr. Goldmann, New York. – In einer Gastkolumne, die Ihnen die FAZ leichtsinnigerweise eingeräumt hat, verblüffen Sie Ihre deutschen Leser mit der sensationellen Mitteilung, nach dem Zweiten Weltkrieg habe »man« darauf bestanden, daß Kandidaten für das Amt des Bundeskanzlers und für andere wichtige Ämter eine eindeutige Anti-Nazi-Vergangenheit vorzuweisen haben müßten. Wer hat Ihnen denn diesen Bären aufgebunden? Und wozu wollen Sie ihn den FAZ -Lesern aufbinden?

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Ossietzky


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